Für uns in Deutschland sind ein – gefühlt – regenreicher Winter und Frühling zu Ende gegangen. Trotzdem gibt es keine Entwarnung, wenn es um die Knappheit von Wasser geht. In diesem Sommer werden wieder Dürremonate erwartet, und der Blick nach Spanien in den letzten Wochen hat uns in beängstigender Klarheit gezeigt, was Wassermangel für unsere Landwirtschaft und Ernährung bedeutet. Welche Potentiale bietet Abwasser, um Abhilfe zu schaffen? Während in Singapur bereits seit Jahren aufbereitetes Abwasser als Trinkwasser zur Verfügung steht, konzentriert sich die Forschung (noch) auf die Gewinnung von Phosphor als Düngemittelalternative. Ein Besuch bei dem Projekt SUSKULT des Fraunhofer Umsicht.
Die Ergebnisse der Deep Space Food Challenge der NASA sind da. Start-ups und Wissenschaftsteams waren angehalten, Ideen und Technologien für die Produktion von Lebensmittel im All zu entwickeln, um potentiell länger dauernde Missionen möglich zu machen. Die im Labormaßstab realisierten Projekte beeinhalten z.B. Proteinshakes, die über einen mehrstufigen Prozess aus dem CO2 gewonnen werden, das die Astronauten durch ihren Atmen ausstoßen.
Im vergangenen Jahr hat China Nahrungs-, Futtermittel und Getränke im Wert von € 1,85 Mrd. nach Deutschland importiert. Die Abhängigkeit erstreckt sich von Obst und Gemüse, über Fleisch und Fisch bis hin zu Verpackungen: China produziert die meisten exotischen Früchte und gilt als größter Hersteller von unter anderem Aluminium und Stahl. Da Lieferketten volatil sind, was in den letzten zwei Jahren durch die Pandemie und den Ukraine Krieg deutlich sichtbar wurde, sollte die deutsche Ernährungsindustrie ihre Abhängigkeiten von China verringern. Sollte es zu Sanktionen kommen, würde das in Deutschland wahrscheinlich Lieferengpässen und Preiserhöhungen zur Folge haben. Um das zu vermeiden und, um unsere Klimabilanz zu verbessern, sollten wir regionale Lieferketten stärken.
Mit der Zulassung des Buffalo Worm (Getreideschimmelkäfer) als Lebensmittel Anfang des Jahres brach die Hölle los. Konsument:innen schrieen "Igitt" und bombardierten nichtsahnende Vertreter des Bäckerhandwerks mit Forderungen, doch bitte kein Insektenmehl in die Brote zu mischen. Medien und Politiker spielten das Spiel fröhlich mit (bringt ja Klicks) und nach wenigen Tagen war klar: als Lebensmittel haben Insekten in Deutschland in nächster Zeit keine Zukunft. Also alles aus, mit Insektenzucht in Deutschland? Mitnichten!
Eine alleinige Diskussion um Digitalisierung und veränderte Konsumenteninteressen ist richtig, aber zu kurz gedacht. Anstatt den Fokus auf Evolution des bestehenden Systems zu setzen, ist Mut zu tiefgreifender Veränderung gefragt: eine Land- und Ernährungswirtschaft die ressourcenschonend innerhalb der planetaren Grenzen agiert und damit auch die Grundlagen legt für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit der zugehörigen Betriebe.